
O…o…, habe ich mir nur gedacht als ich im Rahmen der Implementierung von SAP Process Control (on HANA) über OData Services stolperte. Ist das jetzt auch dein erster Gedanke über OData? Dann bist Du hier genau richtig!
Vorweg gesagt, das Thema ist sehr technisch, umfangreich und wird nicht mit einem Blogbeitrag abgehandelt werden können. Zum Vergleich, die passende Schulung GW100 (https://training.sap.com/course/gw100-sap-gateway–erstellen-von-odata-services-classroom-020-de-de/?) geht über 5 Tage.
Versuchen wir, in diesem ersten Blogbeitrag erst einmal zu verstehen, was OData ist, wofür OData benötigt wird und was das SAP Gateway damit zu tun hat.
Wer oder was ist OData und wofür wird es benötigt?
ODATA ist ein von Microsoft entwickeltes, lizenzfreies Protokoll für den Datenabruf, ähnlich wie bei Datenbanken. Es ist quasi die Datenbankschnittstelle für das Web, mit der Daten über das HTTP-Protokoll ausgetauscht werden können. Folgende Operationen sind möglich:
- Create – einen Datensatz erstellen
- Read – einen Datensatz lesen
- Update – einen Datensatz aktualisieren
- Delete – einen Datensatz löschen
- Query – mehrere Datensätze lesen
Ein OData Service dient also dem Austausch von Daten zwischen einem Web-Frontend und dem Backend. Im SAP Umfeld werden OData Services eingesetzt, um den Austausch von Daten zwischen SAP Fiori und der SAP Business Suite wie bspw. GRC im Backend zu erreichen werden.
Für den Austausch von Daten der manuellen Kontrollausführung (Manual Control Performance) existiert im SAP Process Control u. a. der OData Service GRPC_CTRL_PERF_SRV.
Die OData Services werden im Backend System definiert und auf dem SAP Gateway publiziert. Bevor das SAP Gateway zu einem SAP System aktiviert werden kann, müssen zuvor die RFC-Destinationen und die jeweiligen SAP Systemaliasse angelegt werden. Das Customizing der RFC Verbindungen für das SAP Gateway ist unter SAP NetWeaver => SAP Gateway => OData Channel => Konfiguration zu finden.
Die Erstellung eines Systemalias im SAP Process Control erfolgt über die Tabellentransaktion SE16 in der Tabelle /UI2/V_SYSALIAS. Das Mapping von von Alias zur RFC Verbindung in der Tabelle /UI2/V_ALIASMAP.
Erst dann ist das SAP Gateway über den Customizing-Schritt oder über die Transaktion /n/IWFND/MAINT_SERVICE zu aktivieren. Ist das Gateway aktiv, können die OData Services auf dem Gateway aktiviert bzw. registriert werden.
Architektur von SAP Gateway
SAP Gateway 2.0 basiert technisch auf ABAP-Add-ons, die auf dem SAP NetWeaver Stack (7.0, 7.01, 7.02 und 7.31) bereitgestellt werden.
Einige dieser Add-ons stellen die SAP-Gateway-Serverfunktionen bereit (GW_CORE und IW_FND), wahrend das Add-on IW_BEP die SAP-Gateway-Backend-Funktionalitat bereitstellt.
Das Add-on IW_BEP wird im SAP-Business-Suite-Backend bereitgestellt, da dort die Service Entwicklung erfolgt.
Ab SAP NetWeaver 7.40 werden die Softwarekomponenten dieser Add-ons als Teil der SAP Basis ausgeliefert, und zwar in einer einzigen Softwarekomponente SAP GWFND. Dies bedeutet, dass die Softwarekomponenten für die Backendfunktionalität sowie die
Softwarekomponenten für die SAP-Gateway-Serverfunktionen auf jedem System verfügbar sind, das auf SAP NetWeaver 7.40 basiert.
Bis zum nächsten Mal,
Michael
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